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Vor 30 Jahren hat noch kaum jemand von "Nachhaltigkeit", geschweige denn von nachhaltigem Investment gesprochen. Es gab nur ein paar "verrückte Pioniere", die die Entwicklung vorausgesehen hatten, mit zwei davon arbeiten wir bis heute zusammen.

Inzwischen ist das Thema mitten in der Gesellschaft angekommen. Als Beispiel finden Sie hier den Faktencheck Green Finance des Klima- und Energiefonds an – er zeigt auf, wie wir mit unserem Geld Einfluss auf Wirtschafts- und Klimapolitik nehmen.

Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zu nachhaltiger Finanzierung

"(...)Der Klima- und Energiefonds kann auf langjährige Erfahrung in der Finanzierung von klimarelevanten Projekten verweisen. Der vorliegende Faktencheck „Green Finance“ im Rahmen der bewährten Faktencheck-Reihe will entsprechend Informationen aufbereiten, aufklären, Bewusstsein schaffen, motivieren und aktivieren. Denn die kommenden Jahre sind entscheidend dafür, ob es uns gelingt, die Klimaveränderung so weit wie möglich zu begrenzen und eine erfolgreiche, zukunftsfähige Entwicklung einzuleiten."

 

Ingmar Höbarth

Geschäftsführer Klima- und Energiefonds


Auszug aus dem Faktencheck Green Finance, herausgegeben vom Klima- und Energiefonds

Der 2018 beschlossene „EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ adressiert den notwendigen Wandel und beabsichtigt, mehr Transparenz, klare Kriterien und Anreize für nachhaltige Investitionen zu schaffen.

 

Auch der Leuchtturm 8 der #mission2030 der Bundesregierung legt einen Schwerpunkt auf „Green Finance“, um diesbezügliche Aktivitäten in Österreich und auf EU-Ebene zu unterstützen. Klima- und Umweltkompetenz wird damit im Finanzbereich immer gefragter. (Seite 4)

 

Der Finanzbereich ist ein zentraler Hebel für den Klimaschutz. Weltweit werden rund 82.500 Milliarden Euro veranlagt. Es geht darum, deutlich mehr Geld in die umweltfreundliche Zukunft zu lenken und Klimaschutz in allen Sektoren zu etablieren. (Seite 6)

 

Laut Ökonomen bietet der Klimaschutz weltweit eine Investitionschance von zusätzlich rund 23.000 Milliarden Euro bis 2030. Damit könnten 65 Millionen Jobs geschaffen werden. Auf EU­Ebene braucht es zur Umsetzung der derzeitigen Klimaziele bis 2030 rund 180 Mrd. Euro pro Jahr. (Seite 8)

 

Investitionen in nachhaltige Projekte und neue Geschäftsmodelle werden auch von institutionellen Investoren zunehmend als Chance gesehen, Risiken zu verringern und zugleich ethische Grundsätze zu verwirklichen. Bank­ und FinanzberaterInnen sollen ihre KlientInnen in Zukunft verstärkt über klimabezogene Risiken informieren. (Seite 10)

 

Auch wenn bei Green Finance meist über Finanzinvestitionen gesprochen wird, so 
stellen selbstverständlich auch realwirtschaftliche Investitionen eine wichtige Möglichkeit für Privatpersonen dar, ihr Geld im Sinne des Klimaschutzes zu investieren: z.B. durch den Erwerb einer Photovoltaikanlage am eigenen Dach, die Beteiligung an einer solchen Anlage über ein BürgerInnenkraftwerk u.a.m. (Seite 11)

 

Nachhaltige bzw. grüne Geldanlagen stehen in unterschiedlichsten Formen zur Verfügung. Sie unter­scheiden sich von konventionellen Veranlagungsformen meist nur dahingehend, dass sie die klassischen Finanzkriterien um ökologische, soziale und ethische Bewertungen ergänzen. (Seite 14)

 

Nachhaltige Geldanlagen sind immer an gewisse Kriterien gebunden. Diese werden jedoch unterschiedlich gestaltet und gemessen. Ob ESG­Kriterien, Klassenbester eines Sektors oder mit dem Ausschluss von ganzen Industrien und Unternehmen: Auch bei der Anwendung von Nachhaltigkeitsmethoden ist es wichtig, als AnlegerIn nachzufragen, was wirklich im Portfolio bzw. hinter einer Investition steckt, also welche Sektoren, Unternehmen und Aktivitäten. (Seite 16)

 

Bereits über 1000 institutionelle Investoren haben den Beschluss gefasst, ihr Kapital aus Unternehmen abzuziehen, die stark in den Bereichen Kohle, Erdöl und Erdgas aktiv sind. Die Nachfrage durch EndkundInnen von Banken, Versicherungen, Investmentfonds usw. erhöht den Druck auf diese Unternehmen. Daher kann jede/r selbst zu einem Umdenken beitragen.

(Seite 18)

 

Nachhaltige Geldanlagen schneiden mindestens ebenso gut ab wie herkömmliche Anlageformen. Zudem erweisen sie sich als weniger volatil und damit weniger riskant im Vergleich zu konventionellen Fonds. Es ist also möglich, eine positive Umweltwirkung zu erzielen, die Risiken zu mindern und zugleich angemessene Erträge zu erwirtschaften. (Seite 20)

 

Sowohl auf internationaler als auch auf europäischer und österreichischer Ebene wird sich die Rolle von Green Finance in neuen Strategien und Bestimmungen widerspiegeln. Mehr Transparenz, die Berücksichtigung von Risiken und ein Umlenken der Finanzströme in klimafreundliche Aktivitäten gehören dabei zu den wichtigsten Zielen.

Doch mit Green Finance alleine sind die Klimaziele nicht erreichbar. Ihr Erfolg geht Hand in Hand mit ambitionierten Strategien, Rahmenbedingungen und Initiativen in allen energierelevanten Wirtschaftsbereichen. (Seite 22)

 

Nicht nur institutionelle Investoren, auch Privatpersonen können einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Veranlagung leisten. Dazu ist es zunächst am wichtigsten, einen Blick auf das eigene Finanzvermögen zu werfen und Bank­ und VersicherungsberaterInnen bzw. Kapitalanlagegesellschaften zu fragen: Wo bin ich investiert? Befördern diese Investitionen die Klimaveränderung oder sind sie klimafreundlich? Inwieweit werden andere Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt?

 

Es ist fast immer möglich, Änderungen vorzunehmen bzw. einzufordern und die eigenen Finanzflüsse damit in Richtung Zukunft zu lenken. (Seite 24)


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Faktencheck Green Finance, vollständiger Bericht
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